Artgerechte Haltung und Pferdesprache


 

Das Wildpferd (Lauf-und Fluchttier) bewegt  sich den ganzen Tag im Freien (Frischlufttiere und Klimawiderständler) und ist mindestens 16-18 Stunden  damit beschäftigt Nahrung (Dauerfresser) zu suchen. Es sucht immer wieder den Kontakt  zu seinen Artgenossen (Herdentier), zur Fellpflege, zum Spielen, zum Kämpfen, für Rangspiele, für Schutz und sichere Ruhepausen ist es auf andere Pferde angewiesen (Wächter)!

Genau diesen Bedürfnissen möchten wir in unserem Aktivstall gerecht werden. Unsere Pferde leben in verschiedenen, gemischt altrigen Gruppen und haben 24 Stunden Zugang zu Heu und Wasser. Sie können sich frei bewegen, spielen, wälzen, ruhen... und in ihrer Sprache kommunizieren. Die jungen Pferde werden von den erwachsenen Tieren erzogen, geführt oder untergeordnet, ebenfalls stehen den Equiden grosse Weiden zur Verfügung.

 

 "keep it natural"

Pat Parelli

 

Damit wir Menschen überhaupt einen Zugang zu diesen edlen Geschöpfen aufbauen können, müssen wir ihre Sprache lernen. Viele gute Horsemen haben vor unserer Zeit Pferde natürlich ausgebildet und  zu ihren Partner gemacht. Pat Parelli hat dieses Wissen und seine Erfahrungen im Parelli- Programm so zusammengestellt, dass es jeder Mensch lernen kann.

 

 

Dies ist die einzige, nachhaltige Methode um Mensch und Pferd als Partner in Harmonie zusammen zu vereinen!  

 

 



 

Funktionsverhalten und Instinkte der Pferde:

  • Lauf- und Bewegungsverhalten: wandern,  traben, galoppieren,  bewegen, wälzen, aufstehen, springen
  • Frischluftverhalten: meidet enge stickige Gegenden, Sümpfe, Räume
  • Dauer-Fress- und Trinkverhalten: grasen, trinken, knabbern, lecken, säugen,
  • Sexualverhalten: beschnuppern, besteigen, bekämpfen, vertreiben, rangeln, steigen, kreisen, scharren, wiehern, Geburt, Flehmen, präsentieren, paradieren
  • Herden-Sozialverhalten: Fellpflege, sich beknabbern, spielen, Körperkontakt
  • Fluchtverhalten: warnen, prusten, fokussieren, Unruhe, Anspannung, wegrennen
  • Wächter- und Ruhe verhalten: dösen, wachen, beschützen, liegende Pferde werden von Wächtern umringt, ruhende Pferde 
  • Harnen + Koten: Markieren, Kot fressen, Kot beschnuppern, misten, urinieren
  • Feindvermeidung: Drohen, Ohren anlegen, beissen, schlagen, vertreiben, angreifen, Rivalen und Feinde töten
  • Erkundungsverhalten: Neugierde, gucken, annähern, riechen, anknabbern, meiden, rückwärts gehen, flüchten, prusten, angst
  • Komfortverhalten: Wälzen, sonnen, atmen, Schweif schlagen, bocken, sich schütteln, gähnen, schnauben, stöhnen
  • Klimawiderständler: Schweif kehren zur Wetterseite, Schweifschlagen zur Insektenabwehr, Schlammbad für Sonnenschutz
  • Lokomotionsverhalten: Leittier, Führung der Herde, treiben, Rangordnung, Unterordnung, Folgen, Kopf schlenkern, Lippen lecken, Unterlegenheitskauen

 

 

 

 

 

Die lebensnotwendigen Instinkte des einstigen Steppentieres haben den Jahrtausende langen Prozess der Domestizierung überdauert!


Institut für Tierschutz